Drei Jahre nach der Europameisterschaft der Ü40er in Budapest soll in 100 Tagen beim größten Turnier des Jahres wieder Tischtennis gespielt werden. Bei aktuellen Inzidenz-Rekorden sind 3.600 Teilnehmer/innen an über 200 Tischen in den Messehallen Riminis auf 31.000 qm nur schwer vorstellbar. Wir haben aber bereits im letzten Jahr voller Optimismus gemeldet. Auch jetzt sind noch bis zum 15. Mai Meldungen möglich, wenn auch zu deutlich höheren Startgeldern als im Vorjahr.
Tischtennis und/oder Urlaub
Unser Team, das seit der WM in Alicante vor sechs Jahren bis auf wenige Änderungen konstant ist, reist Ende Juni mit einer Spielerin (Karin), fünf Spielern (Bernd, Thomas, Uli, Volker und ich) sowie vier Coaches (Gabi, Gesa, Jenny und Olaf) nach Italien. In gleicher Konstellation hatten wir die WM in Bordeaux geplant, die wegen Corona zunächst von 2020 auf 2021 verschoben und dann abgesagt werden musste. Sollte dies auch 2022 noch passieren, werden wir in unserem Ferienhaus mit Pool einfach gemeinsam Urlaub machen. Die Flüge nach Bologna sind bereits gebucht.
Falls wir in 100 Tagen an der Adriaküste sportlich aktiv werden, bleibt abzuwarten, wie wir unsere lange Wettkampfpause und auch einige Verletzungen überstanden haben. Bereits in Budapest vor drei Jahren konnten Thomas und ich unsere erfolgreiche Doppel-Serie verletzungsbedingt nicht fortsetzen. Diesen „Aussetzer“ streichen wir einfach aus der Statistik und versuchen an Platz 9 bei der letzten WM vor drei Jahren in Las Vegas – damals im Achtelfinale gegen die Legenden und Weltmeister Lindh/Persson – anzuknüpfen.
Sicher haben sich auch Karin, „SchwabenBernd“, Uli und Debütant Volker ihre persönlichen sportlichen Ziele gesetzt. Diese lauten bei allen von uns einstimmig: Dabei sein ist alles.
Nicht ganz Europa ist am Start
Neben Unsicherheitsfaktor Corona kommt mit dem Krieg in der Ukraine ein weiterer hinzu. Die letzten drei Wochen zeigen, dass Prognosen schwerfallen bzw. sich täglich ändern können. Während die Welt auf Kommunikation, De-Eskalation und baldigen Frieden wartet, wurden mit der am 2. März verabschiedeten Resolution zur EVC 2022 keine Anmeldungen von russischen oder weißrussischen Athleten mehr zugelassen und bereits getätigte Registrierungen ausgesetzt. Schon 2018 hatten die USA unter Donald Trump einigen chinesischen Athleten die Einreise und damit die WM-Teilnahme verweigert.
Aus meiner Sicht bemerkenswert ist der heutige Beitrag von Arnold Schwarzenegger über diverse Kanäle zum Ukraine-Thema. Er baut Brücken u.a. über den Sport und findet passende Worte. Bleibt zu hoffen, dass sich die Situation dort während der nächsten 100 Tage bessert und politische bzw. kriegerische Konflikte sowie damit verbundene Ausschlüsse von Sportlerinnen und Sportlern bei künftigen EVCs und WVCs der Vergangenheit angehören.
Peter, das klingt ja alles ganz toll, wenn nur nicht der böse Hintergrund wäre für euer Vorhaben. Na, vielleicht ändert sich noch vieles zum Guten in den 100 Tagen bis dahin. Ich drücke euch die Daumen.