Als Referent für Seniorensport des Berliner Tischtennisverbandes ging es über Pfingsten zur Deutschen Meisterschaft nach Dillingen an der Donau. Mein Platz 3 in der Gruppe bei der Norddeutschen Meisterschaft reichte nicht für eine Qualifikation bzw. aktive Teilnahme. Als „Funktionär“ kümmerte ich mich aber um mein Berliner Team und traf viele Tischtennisspieler aus ganz Deutschland. Einige hatte ich seit Jahr(zehnt)en nicht gesehen. Neben dem BeTTV-Team lagen mir besonders die Akteure aus meiner niedersächsischen Heimat am Herzen. Die Quartierwahl fiel somit auf ein TTVN-Hotel in Jettingen.
Dort wurden bereits am ersten Abend bis in die späte Nacht viele Geschichten aus „der guten alten TT-Zeit“ erzählt. Am Tisch saßen u. a. ehemalige Vereinskameraden aus meiner Oberligazeit in Salzgitter und Göttingen, Orga-Chefin Bea und mein früherer Doppelpartner, der amtierende Europameister Mr. Serve aus Sandkamp/Wolfsburg. Den folgenden Bericht habe ich auch für den Berliner Verband geschrieben:
Fast 500 Akteure kämpfen um Titel und Medaillen
Über Pfingsten stand im Bayrischen Dillingen die 39. Deutsche Meisterschaft der Senioren auf dem Programm. Fast 500 Spielerinnen und Spieler gingen bei der hervorragend organisierten Großveranstaltung in zwei Hallen an 36 Tischen an den Start. Der erfolgsverwöhnte BeTTV kam zwar mit 13 Medaillen zurück an die Spree, erhoffte Einzeltitel blieben allerdings aus.
Unsere Delegation aus 17 Berlinerinnen und Berlinern ging in den Altersklassen von 40 bis 75 an den Start. Bei den „Youngstern“ der AK40 stand Stephan Köpp von den Füchsen in allen drei Wettbewerben – Einzel, Doppel, Mixed – im Viertelfinale. Schade, dass es zu keiner Medaille reichte. Im Einzel erreichte die Runde der letzten acht auch Viola Burkert von Eintracht Berlin.
In der AK50 landeten Ludwig Rehse und Uwe Thurau (Hertha/Südring) überraschend zusammen im Doppel auf dem Treppchen und konnten sich über Bronze freuen. In der AK60 gelang dies Ellen Stöckel vom TTC Neukölln sogar in allen drei Wettbewerben, die damit als einzige aus der Hauptstadt dreimal Edelmetall gewann.
Oldies but Goldies
Die meisten Akteure stellte Berlin in der AK70. Zusammen mit Gudrun Engel (TTC Neukölln) gelang Rudolf Steiner (Tennis Borussia) hier Platz 3, den Rudolf auch im Einzel erreichte. Im Berliner Halbfinale musste er sich – wie schon im Finale der Norddeutschen Meisterschaft – gegen Gerhard Zeidler von Eintracht/Südring geschlagen geben, der aus Berliner Sicht mit „Silber“ die beste Einzelmedaille erspielte.
Das erste „Gold“ für Berlin holte Marianne Kerwat im Damen Doppel der AK70 zusammen mit ihrer Partnerin Christel Locher vom Hessischen Tischtennisverband. Darüber hinaus stand Marianne im Mixed im Viertel- bzw. im Einzel sogar im Halbfinale und war neben Ellen (s. o.) erfolgreichste Berlinerin.
Bei den „Oldies“ der AK75 erreichte Uwe Wienprecht von Hertha BSC gleich zweimal Platz 1. Im Doppel an der Seite von Siegfried Lemke (TTV Brandenburg) sowie im Mixed mit Doris Diekmann aus Niedersachsen. Obwohl es im Einzel nur zum Viertelfinale reichte, war Uwe damit erfolgreichster Berliner Teilnehmer.
Abgerundet wurde die Deutsche Meisterschaft am Pfingstsonntag mit einem Gemeinschaftsabend aller Teilnehmer. Den fehlenden Einzeltitel kompensierte hier der Berliner AK40-Meister Thomas Brauner mit einem knappen Sieg am Minitisch auf der Bühne des Dillinger Stadtsaals. Auch die Fotobox (s. o.) war stark frequentiert und schweißte unser Berliner Team zusammen. Am Ende der gelungenen Abendveranstaltung standen Viola Burkert und Jan Hermann (Hertha BSC) nach über 30 Jahren als erfolgreiches Mixed sogar erstmals gemeinsam auf der Tanzfläche.
Fazit: Eine gelungene Veranstaltung zwar ohne Einzeltitel, dafür aber mit viel Spaß. Für einige Akteure steht als nächstes Highlight in drei Wochen die Senioren-WM in Las Vegas mit über 4.000 Teilnehmern auf dem Programm. Andere freuen sich schon jetzt auf die nächste „Deutsche“ 2019 in Erfurt.