Selten kam mein Blogbeitrag zu einer EM oder WM so spät. Aber ebenso selten wohnten wir auf einem so schönen Anwesen mit Pool bei Fano, hatten top Wetter und den Strand in nur 10 Minuten Entfernung. Daher blieb letzte Woche kaum Zeit zum Bloggen und es gibt heute zunächst ein Fazit zur EVC 2022 in Rimini. Im Laufe der nächsten Tage folgen weitere Berichte zu Ereignissen der vergangenen Woche an der Adriaküste.
Bestnoten für Location, Orga und unser Team
Nach dem tendenziell negativen Ausblick vor Abflug Richtung Italien wendete sich alles zum Guten. Flieger und Autos erreichten pünktlich Bologna bzw. unsere feudale Unterkunft. Dank toller Organisation und Kommunikation mit Airbnb-Gastgeber Nik gab es dort am Donnerstag Abend sogar eine individuelle Weinprobe mit Winzer Celestino exklusiv für unser 9er Team, das sich am spielfreien Mittwoch einen Trip nach San Marino gönnte.
Vorher liefen am Montag und Dienstag die Qualifikationen im Einzel und Doppel. Unser gesamtes Team war am Einzel-Montag im Messezentrum Rimini im Einsatz. Ob aktiv am Tisch oder beobachtend, beratend und dokumentierend an der Bande, alle hatten sichtlich ihren Spaß. Die just in time genesene Karin, Thomas und Uli schafften die Quali für’s Hauptfeld, während Bernd und ich verletzungsbedingt nur 50% spielen konnten, was jeweils Gruppenplatz 3 ergab. Mit meinem Muskelfaserriss wollte ich nichts riskieren und den Fokus ganz auf das Doppel mit Thomas legen. Zu „Herrn Witte“ schreibe ich später ein paar Zeilen.
Im Doppel am Dienstag holten Thomas und ich wie auch Karin und Vereinskameradin Petra mit je drei Siegen ungeschlagen den Gruppensieg und die damit verbundene Qualifikation fürs Hauptfeld der AK 55. Auf Umwegen gelang dies auch Olaf mit seinem zugelosten Partner. Bernd und Uli blieben in der AK 50 bei ihren drei Gruppenspielen leider chancenlos.
Hauptrunde mit Licht und Schatten
Unsere drei Einzel-Qualifikanten schieden leider bereits spätestens in der zweiten Hauptrunde der stark besetzten Felder aus. Die beste Leistung am Donnerstag zeigte dabei Thomas, der zunächst den ehemaligen Ding-Yi-Bezwinger Schwentner (AUT) 3:1 schlagen konnte, anschließend aber am Kroaten Prstek mit 1:3 scheiterte. Karin teilte das Schicksal ihres Gatten bereits in Runde 1 und unterlag der Materialspielerin Kasprzak (POL) wie auch Uli seinem Gegner George (ENG) jeweils deutlich in drei Sätzen.
Besser lief es am Freitag im Doppel, unserer Paradedisziplin. Karin und Petra erreichten Runde 2, Thomas und ich sogar Runde 4. In beiden Fällen mussten wir im Achtelfinale dänischen Gegnern (Polk/Rytter bzw. Bruhn/Olesen) gratulieren. Dies bedeutete jeweils Platz 9 im 64er Damen- bzw. 256er Herren-Doppelfeld und somit nach den EMs 2017 und 2019 unsere bisher beste Platzierung auf europäischer Ebene.
Unbestätigte Setzplätze – unerwartete Medaillen
Nach ebenfalls Platz 9 von Thomas und mir bei der WM 2018 in Las Vegas hatte man uns mit Setzplatz 5 in Rimini offensichtlich sogar etwas mehr zugetraut. Vielleicht klappt’s ja 2023 in Sandefjord/Norwegen, wo wir alle wieder am Start sind. Wegen coronabedingter Verschiebungen folgt im kommenden Jahr bereits die nächste EM.
Auch unsere Freunde Stoll/Lehmann und Hehmann/Hellmann konnten ihre Setzplätze 3 und 2 leider nicht bestätigen. Aus deutscher Sicht war es mit 46 Medaillen aber eine sehr erfolgreiche EM. Eine silberne in der AK 45 erspielte sich ebenso überraschend wie schon 2017 den EM-Titel mein ehemaliger Mannschaftskamerad und Doppelpartner Uwe Bertram. Herzlichen Glückwunsch an „Mr. Serve“ wie auch Peter Beranek, der mit seinem Partner Sonnichsen (DEN) durch einen Finalsieg in unserer AK 55 gegen Fejer-Konnert (ROU) und den 14-fachen deutschen Meister Böhm ebenfalls überraschend Gold holte! Alle Ergebnisse der EVC 2022 gibt’s hier.
Am Samstag ging’s für die halbe Truppe zurück nach Berlin, Bühl und Esslingen, während vier von uns noch eine Woche „Bella Italia“ dranhängen. Ein Wiedersehen für alle und nicht nur mich als Trauzeugen gibt’s in 6 Wochen bei der Silberhochzeit von Karin und Thomas. Dann werden auch die 49 Flaschen verteilt, die wir nach der Weinprobe geshoppt hatten und nicht mit in den Flieger konnten.
Back in Berlin
Nach dem Chaos am Flughafen Bologna mit gestrichenen und verspäteten Flügen landeten Gesa und ich vorgestern Abend in Berlin. Nur 15 Stunden später durfte ich wieder den Schläger schwingen, der allerdings größer war. Im letzten Tennis-Saisonspiel sicherte sich gestern unser tolles Team die Meisterschaft und – passend zu meinen Bandagen – den Aufstieg in die Herren 50 Verbandsliga.
Die heutige Sportpause tut gut und lässt mir endlich etwas Zeit zum Bloggen.
Hi Pedder,
wieder mal ein toller Bericht von der famosen EM in bella Italia. Für mich wie jedes mal eines der großen Höhepunkte des Jahres. Auch das Doppel mit Dir macht immer wieder Spaß!
Auch Danke an Deinen Einsatz als „Chef de Mission“.
Kann kaum besser laufen. Alles hat gepasst.
Gerne nächstes Jahr wieder. Wir geben alles!
Danke Thomas! Ja, 40 Jahre nach unserem „Silber“ im Doppel bei der Jugend-Landesmeisterschaft ist nächstes Jahr in Sandefjord mal wieder ne Medaille fällig. Kommende Woche startet mein Training ;o)
Immer wieder sehr lesenswert und unterhaltsam Ebenfalls informativ, denn alles bekomme ich doch nicht mit, auch wenn ich auch größtenteils vor Ort war. Ich hoffe wir sehen uns spätestens in Norwegen. Danke für die Erwähnung
Freue mich schon auf das Godzilla-Special
Mr. Europapokal