An manchen Tagen wäre man lieber im Bett geblieben. So auch heute. Nach der weißen Weste von Dienstag folgte der schwarze Donnerstag. Klar, wir sind bei einer WM und jeder Gegner im nun laufenden KO-Sytem kann der letzte sein. Wie man innerhalb von zwei Tagen psychisch und physisch so abbauen kann, ist für mich und auch andere Teammitglieder noch immer ein Rätsel. Mein Einzel endete 1:3 gegen einen schlagbaren Dänen, der mich in einem Satz sogar 11:0 vom Tisch schickte. Das war mir seit Jahren nicht passiert. Ähnlich erging es Jan, Bernd und Uli.
Nach dem frühen Ausscheiden gab’s genug Zeit, sich mal einige Schläger der Konkurrenz oder auch seiner Teampartner anzusehen. Thomas hatte sich bei seinem Belag „verklebt“ bzw. „verschnitten“. Den doppelt sichtbaren Stempel auf der Schlagfläche (Foto unten) bemängelte ein Schiedsrichter und der Belag musste ausgetauscht werden.
Nicht zu bemängeln – wenn auch sehr ungewöhnlich – die Griffe der Schläger von Dieter Jürgens und einem Asiaten (Fotos unten). Auf diesem Weg mal vielen Dank an den „alten WM-Hasen“ Dieter, der mir im Vorfeld meiner/unserer WM-Premiere äußerst hilfsbereit viele Fragen beantwortete, obwohl ich ihn erst in Alicante persönlich kennen lernte.
Karin und Thomas hielten unsere Einzel-Fahne hoch und überstanden Hauptrunde 1. Für Karin war nach ihrem Sieg gegen eine Koreanerin in Runde 2 gegen eine starke Japanerin Schluss. Thomas kämpfte sich nach sehr guten Spielen sogar in Runde 3, wo ihm ein clever spielender Schwede seine Grenzen aufzeigte.
Wahrscheinlich haben wir gestern am Strand zusammen mit vielen alten TT-Freunden zu viel Sonne getankt (Foto oben) und die letzte Trivial-Pursuit-Nacht (Fotos unten) war schlaftechnisch zu kurz. Dass wir alle nicht Weltmeister werden, war auch klar. Die Entäuschung über die heutigen Leistungen war aber doch bei den meisten von uns groß.
So schnell lassen wir uns aber nicht unterkriegen, begossen gemäß dem olypischen Motto „dabei sein ist alles“ unsere Niederlagen (Foto ganz oben: Peter, Jan-Dirc, Thomas) und konzentrieren uns morgen voll und ganz auf unsere Doppel.
Der zerbeulte schwarze Belag und der deformierte Griff des Schlägers sind die Ergebnisse der dortigen Moskitoattacken.
„dabei sein ist alles“ – Baron Pierre de Coubertin dreht sich im Grabe um und applaudiert Euch posthum!