Wie bereits gestern geschrieben, arbeite ich die World Masters der vergangenen Woche in Rom verspätet thematisch auf. Heute sind die Doppel dran. Die Vorrunde unserer Paradedisziplin wurde am Dienstag in 4er-Gruppen gespielt. Main Draw und Consolation folgten am Freitag. In der AK60 gingen Karin/Petra, bei den 55ern Thomas/ich sowie Andrea, Olaf und Schlich mit Partnern außerhalb unserer Hausbesatzung an den Start.
Corona hat inzwischen 5 von uns im Griff. Karin blieb ihrer in Budapest gestarteten Tradition – Stichwort Kohlroulade – treu und gesellt sich dazu. Besonders stört mich meine „Matschbirne“. Fühlt sich an als trägt man dauerhaft nen Helm wie unser Motorradfahrer Schlich, der inzwischen wieder deutschen Boden unter seinen Reifen hat. Auch beim Thema Geschmacksverlust kann ich inzwischen mitreden.
Main Draw mit 3 unserer Doppel
Nun aber zu unseren Doppeln vom Dienstag. Nach dem frühen Mixed-Einsatz um 9:00 Uhr war das Herren-Doppel für 19:50 Uhr angesetzt. Ein aus meiner Sicht sehr zäher, zerrissener Tag in den Messehallen mit 8 Stunden Pause. Vermutlich machte sich das C-Virus in mir bereits startklar. Ich versuchte nur die Zeit zu überstehen statt mir Spiele anzuschauen, mich mit TT-Weggefährten auszutauschen oder Blogberichte wie diesen zu schreiben. Mein dafür mitgenommenes Notebook blieb im Auto.
Die Damen-Doppel starteten 15:30 Uhr zu einer angenehmeren Zeit. So hatte ich Gelegenheit, meine Mixedpartnerin zu coachen. Andrea hatte sich Anti-Abwehrspielerin Antje im Vorfeld der EM als Partnerin ausgewählt, während Schlich ein spanischer Doppelpartner mit deutscher Abstammung zugelost wurde. Alle genannten erreichten wie auch Thomas und ich über ihre Qualifikationen in den Gruppenspielen das Hauptfeld.
Besonders knapp schafften dies mit Platz 2 bei nur einem Sieg und zwei Niederlagen Gottschlich/Rivera-Campos aufgrund des besseren Satzverhältnisses gegenüber zwei Doppeln mit ebenfalls 1:2-Bilanz. Wie bereits im Einzel hieß es für Schlich „Glück gehabt“ oder „Ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss“. Nach diesem Motto sprangen Thomas und ich viel zu hoch und gewannen unsere Gruppe ohne Satzverlust. Hier zeigte sich erneut die Erfahrung unseres seit Jahrzehnten eingespielten Doppels.
Spannender machten es bei den Damen Khamseh/Bauer in ihrem Gruppenspiel gegen Quist/Hansson (MON/SWE). Andrea und Antje lagen bereits 1:2 hinten, bevor sie mit zweimal zu 9 das Spiel drehten. Am Ende konnten die zwei trotz drei gelassener Federn bzw. Sätze ihre Gruppe gewinnen. Dafür, dass sie vorher noch nie zusammen gespielt hatten, ein toller Erfolg.
Entscheidungen am Freitag
Diesen Schwung nahmen Andrea und Antje mit in den Freitag, zumindest in den erfolgreichen ersten Satz ihrer Hauptrunde gegen die Italienerinnen Bartolommei/Moretti. Am Ende stand ein 2:3 mit -9 im Entscheidungssatz auf dem Zettel. Nicht nur das knappe Ergebnis, auch eine umstrittene Aufschlag-Entscheidung des Schiedsrichters in Satz 5 warf einen Schatten auf das Spiel.
Ebenfalls im ersten Hauptrundenspiel erwischte es Schlichs Doppel gegen Mattsson/Mattsson (SWE) mit 0:3. Wie Claus selbst schreibt, war er im Gegensatz zum WM-Event, unserer Villa und allem drumherum mit seiner Leistung am Tisch nicht zufrieden. So eine WM „ist ja doch schon was“ und hat eigene Regeln, an die sich unsere Debütanten Andrea und Schlich erst gewöhnen mussten.
Wenn wir schon bei Berichten auf anderen Seiten sind, möchte ich auf Carstens WM-Blog im Rahmen der Website der TTSF Hohberg verweisen. Dort spielen neben Karin, Thomas, Petra und ihrem Mixedpartner Michael auch Achim und Bruno, mit denen wir uns 2018 zur WM in Vegas ein Airbnb-Haus teilten.
Deutlich zufriedener konnten Thomas und ich mit unserer Doppel-Leistung sein. Nach Freilos in Runde 1 sowie 3:0-Siegen über Goelff/Fulvio (BEL/ITA) und Cucci/Curello (ITA) sahen wir uns in Hauptrunde 4 der besten 32 zwei bekannten Gesichtern gegenüber. Zumindest ich kenne als Seniorenwart des BeTTV die Berliner Boguschewski/Bülow seit vielen Jahren. Dies half aber offensichtlich eher Günter und Karsten als Thomas und mir. Beim 0:3 kamen wir nie richtig ins Spiel und blieben chancenlos.
Glückwunsch an des Berliner Duo, das zwar eine weitere Runde schaffte, dann aber knapp an einer Medaille scheiterte. Davon träumen Thomas und ich schon seit Jahren. Kurios, dass im Halbfinale bis auf eine dänische Beteiligung ausnahmslos Deutsche (7) standen. Dass es in Rom bei ca. 400 Doppeln in unserer Altersklasse 55 so schwer wie nie werden würde, war uns klar. Somit dürfen wir mit unserem Platz 17 zufrieden sein, auch wenn wir bei der letzten WM schon Platz 9 belegten. Vor 6 Jahren in Las Vegas allerdings in einem 128er statt in Rom 256er Hauptfeld.
Consolation mit 2 unserer Doppel
Auch Olaf hatte am Dienstag einen zugelosten Partner an seiner Seite. Der Slovake Žarnovický harmonierte gut mit Linkshänder „Godzilla“ und so erspielten sie sich gegen zwei Schweizer ein 3:1 in der Gruppe. Dort ebenfalls mit zugelostem Partner: Mein Doppelpartner der vorletzten Berliner Meisterschaft Franz-Josef Herpers sowie Uwe Krahn, den ich von Hochschulduellen der 90er kannte. So klein ist die Welt.
Am Ende ging es für Olaf und Partner mit 1:2 in der Gruppe erwartungsgemäß in die Consolation. Dort gab es in Runde 1 einen kampflosen Sieg, bevor das deutsche Duo Kling/Schemmel mit 1:3 Endstation war. Wegen kampfloser Siege fliegen wir nicht nach Rom. Sie können aber besonders in der ersten Consolation-Runde vorkommen. Grund dafür könnten auch die bei dieser WM leider unzuverlässigen SMS-Benachrichtigen sein, die uns bei bisher allen WMs/EMs gute Dienste leisteten.
Karin und Petra hatte ich als eingespieltes Vereinsdoppel im Hauptfeld erwartet. Zwei knappe Niederlagen gegen Xin/He (CAN/CHN) sowie Gropper/Yenenko (AUT/UKR) in der Gruppe belehrten mich und die zwei Hohbergerinnen eines besseren. Am Freitag überzeugten Huck/Schmidt zunächst mit 3:0 gegen Bouillod/Jeong (FRA/KOR), mussten sich im Consolation-Achtelfinale aber Choi/Kim (KOR) mit 2:3 geschlagen geben.
Somit also Licht und Schatten bei unserer Paradedisziplin der letzten Jahre. Alle Doppel-Ergebnisse gibt’s hier. Coach Alex, Gabi und Gesa nahmen sich ne Auszeit und verbrachten den Dienstag in Rom. Morgen berichte ich zur erstmals bei einer WM ausgetragenen Mixed-Konkurrenz, bei der Karin mit Thomas, Petra mit Vereinskamerad Michael und Andrea mit mir am Start waren.