Aus der Traum im Achtelfinale gegen Timo Boll
Im Rahmen meiner vielfältigen Aufgaben im Bereich „Medien & Kommunikation“ des DTTB bei der TTWM 2017 schrieb ich gestern einen kurzen Artikel zum Volunteer of the day (hier ist man Reporter, Fotograf und Autor zugleich) und durfte heute als großer Portugal-Fan das Achtelfinale zwischen Timo Boll und dem Portugiesen Marcos Freitas (Foto oben: Schiefer) ansehen, auswerten und die aktuelle Nr. 16 der Welt anschließend treffen und befragen.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bei dem Fotografen Guido Schiefer für die gute Zusammenarbeit während der WM bedanken. Hier mein Interview:
Wode: Ein unvorstellbares Spiel auf höchstem Niveau, Marcos! Sätze 3 und 4, in denen du hohe Rückstände aufgeholt hast, hätten deine sein können. Statt eines 1:3-Rückstands war eine 3:1-Führung gut möglich und der Einzug ins Viertelfinale zum Greifen nah.
Freitas: Das ist Tischtennis … meist entscheiden nur wenige Punkte. Ich hatte im ersten Satz einen guten Start und auch später meine Chancen, konnte sie aber besonders im dritten und vierten Satz nicht nutzen.
Wode: Du hast schon im Düsseldorfer Team zusammen mit Timo und oft gegen ihn gespielt. Ihr kennt euch sehr gut. Was war das Besondere am heutigen Match?
Freitas: Es war ein kampfbetontes Match. Timo war stark im offenen Spiel und hat einige für mich unerwartete Bälle gespielt, besonders mit der Vorhand. Heute war er der bessere Spieler und der verdiente Sieger.
Wode: Glaubst du, dass Timo morgen gegen Ma Long eine Chance hat?
Freitas: Ja, das glaube ich schon. Es ist Viertelfinale und da sind die Spiele hart und eng. Natürlich ist Ma Long der Favorit …
Wode: Was ist dein Abschluss-Statement zur WM hier in Düsseldorf?
Freitas: Sehr gut organisiert, wie alle Turniere in Deutschland. Mit meinem Ergebnis bin ich nicht zufrieden und wäre gern weitergekommen. Aber es war kein schlechtes Turnier.
Wode: Vielen Dank und viele Grüße an dein schönes Heimatland.
Freitas: Vielen Dank!
Unmittelbar nach dem Spiel …
… lief dieses Interview mit Marcos Freitas in der Mixed Zone. Beim Verlassen der Haupthalle müssen alle Spieler durch diesen streng abgesperrten Bereich, in denen sie von Fotografen und Journalisten angesprochen werden. Am „Verlierer“ aus Portugal hatte außer mir niemand Interesse, dafür umso mehr an Timo. The winner takes it all …
Marcos, der gut Englisch spricht, war im Gegensatz zu manchen anderen Spielern, die gerade frustriert aus dem Turnier ausgeschieden waren, im Interview sehr sympathisch und entgegenkommend. Trotz der ihm ins Gesicht geschriebenen Enttäuschung beantwortete er jede meiner Fragen. Ein toller Typ, Spieler und Kämpfer, dem ich für seine weitere Karriere die Daumen drücke.