Training der Asiaten
Manchmal ist es interessanter und beeindruckender, sich eine Trainingseinheit statt ein Wettkampfspiel anzusehen. Besonders wenn es sich um Timo Bolls Doppelpartner und den aktuell weltbesten Spieler Ma Long aus China handelt. Das Tempo, in dem der 40 mm große Plastikball mit Präzision über den Tisch fegt, ist selbst für erfahrene TT-Spieler erstaunlich. Hier geht’s nicht um Sekunden sondern Millisekunden …
Ein Vorteil meiner Akkreditierung ist der Zugang zur Trainingshalle, der Zuschauern nicht möglicht ist. Hier wird mit viel Konzentration, Athletik, Geschwindigkeit aber auch Spaß geackert. Die WM-Tische von DHS sehen zwar gut aus, sind aber nicht unumstritten. Bei einem Ausfallschritt tritt schon mal der Spielerfuß auf den Tischfuß …
Besonders beeindruckend das Balleimer-Training, für das chinesische Trainer speziell ausgebildet werden. Anschließend war Stretching angesagt. Hier präsentierte sich Ma Long in bester Verfassung, wie das Foto (unten) zeigt. Wenn man in der Weltspitze ganz vorn mitspielen will, ist auch ein durchtrainierter Körper gefragt. Mit „Ping Pong“ hat das wenig zu tun …
Chinas Rockstars
Auch einige Videos konnte ich aufnehmen und ging dann nach dem Training später – eher zufällig – zusammen mit dem chinesischen Team aus der Halle, wo schon eine Traube von chinesischen „Groupies“ auf ihre Helden wartete. Ein Foto aus ein paar Metern Entfernung wäre schon toll. Dafür hatten sie den weiten Weg aus China auf sich genommen.
Zufällig kam ich mit Pengyuan „Franka“ Li aus Hongkong ins Gespräch, die das chinesische Team verehrt, wie dies hier nur bei Groupies von Rockstars/-bands möglich wäre. Als Franka (Chinesen geben sich gern zusätzlich für Europäer“aussprechbare“ Namen und sie mag Franka Potente, wie Pegyuan mir sagte) hörte, dass ich Fotos und Videos der Chinesen gemacht hatte, mussten die natürlich sofort per AirDrop auf ihr Smartphone …
Am nächsten Tag entstand in der Halle ein Foto (oben) vor ihrem Idol. Wobei ihr persönlicher Favorit Zhang Jike ist. Der für Österreich startende Chinese Chen Weixing gesellte sich spontan dazu. Einen Bericht über den Stellenwert chinesischer TT-Spieler in ihrem Land und den damit verbundenen Fan-Kult habe ich für im Rahmen meiner Volunteer-Tätigkeit im Bereich Medien & Kommunikation für den DTTB geschrieben.
Obwohl er nicht der der stärkste Chinese ist, wird Zhang Jike von seinen „Groupies“ besonders verehrt. Dies geht so weit, dass ein chinesischer Fanclub 6.000 Euro für 400 Tickets an zwei Tagen ausgibt, nur um über den entsprechenden (leeren) Sitzplätzen ein riesiges Banner mit Aufschrift „China Zhang J. K.“ (Foto unten) für ihn und alle Zuschauer in der Halle unübersehbar zu platzieren. Ab morgen (01. Juni 2017) auf tischtennis.de und der Facebook-Page des DTTB zu lesen …