Im Doppel am Freitag hatten wir bei den Ü50ern ein „halbes“ Consolation-Duo am Start. Jan-Dirc und sein Partner Gerald Däumler erreichten hier Runde 2, wo sie knapp mit 2:3 scheiterten. Finalisten dieser Konkurrenz übrigens Damain/Lambot (BEL), gegen die Thomas und ich in der Gruppe am Dienstag drei Matchbälle abwehrten und ihnen so Platz 2 abnahmen. Offensichtlich hatten wir knapp eine starke Gruppe überstanden.
Main Draw Doubles
Uli hatte an der Seite von Bernd erneut ein Freilos erwischt. Das erste Spiel der Hauptrunde sollte aber auch das letzte sein. Die zwei blieben beim 0:3 chancenlos. Damit lagen die letzten Hoffnungen auf meinem Doppel mit Thomas. Nachdem wir uns in den Gruppenspielen bereits schwer getan hatten, lief es auch in Runde 1 nicht rund. Nach 11:3 im ersten Satz gingen die Sätze 2 und 3 an unsere taktisch perfekt eingestellten Gegner Kucera/Vejda (CZE). Am Ende konnten wir auch dieses Match noch 3:2 denkbar knapp mit 11:9 im Entscheidungssatz „umbiegen“. Wenn’s schon technisch und taktisch nur mäßig läuft, bleibt uns zumindest unsere Nervenstärke.
Oft machen einen so viele knapp gewonnene Spiele im Turnierverlauf besonders stark. In Runde 2 platzte der Knoten. Die favorisierten Schweden Berglund/Jonsson beherrschten wir beim 3:0 überraschend deutlich und standen in Runde 3. Dort erwarteten uns unter den letzten 32 zwei auf dem Papier klar stärkere und daher auch gesetzte Spieler. Klaus Hellmann und Guido Hellmann kennen wir seit 35 Jahren. Bereits im Finale der Jugend-Landesmeisterschaften 1982 standen Thomas und ich Guido und seinem damaligen Partner gegenüber. Da uns Klaus und Guido als Abwehrspieler aber liegen, hofften wir, zumindest gut mithalten zu können.
Deutsches Duell unter den besten 32
Satz 1 hätten wir bei 9:7 gewinnen müssen, verloren aber 9:11. In Satz 2 drehten wir den Spieß und eine 6:3-Führung des Gegners in ein 11:6 für uns. Die Vorentscheidung dann in Satz 3 beim 9:9 und meinem Aufschlag, den Guido zweimal mit für Thomas schwer erkennbarer Schnittvariation retournierte. Nach dem 9:11 und somit 1:2 Sätzen fanden wir in Satz 4 nicht mehr zu unserem Spiel und mussten unseren erleichterten Gegnern gratulieren, die sich ein leichteres Match erhofft hatten.
Guido und Klaus gewannen auch ihre nächsten beiden Spiele und wurden erst im Halbfinale denkbar knapp mit 11:9 im Entscheidungssatz von den späteren Europameistern Illarionov/Roldugin (RUS) gestoppt. Unsere knappe Niederlage gegen die Gewinner der Bronzemedaille zeigte, dass wir im Doppel vorn mitspielen können. Am Ende zählten wir bei Ü50 zu den sechs erfolgreichsten deutschen Doppeln und landeten auf Platz 17, über den wir uns nach Startschwierigkeiten und etwas Glück in der Qualifikation freuen können.
Bereits eine Runde vorher unter den besten 64 scheiterte der Vize-Europameister von 1986 im Einzel bzw. Vize-Weltmeister von 1989 im Doppel Leszek Kucharski mit seinem Partner. Thomas und ich saßen bei der EM in Prag bzw. WM in Dortmund in den 80ern als Zuschauer auf der Tribüne und hätten uns damals nicht träumen lassen, in einem Turnier mal weiter als unser Idol zu kommen. Kucharski/Lauritsen (POL/SWE) verloren gegen Michael Kleber und Martin Scholz, die wir seit ca. 30 Jahren von Turnieren und Meisterschaften aus Niedersachsen kennen.
Mindestens Bronze für Zufallsdoppel
Ebenfalls wie Guido das Halbfinale erreichte mein alter Kumpel und ehemaliger Doppelpartner Uwe „Mr. Serve“ Bertram vom SV Sandkamp (WOB). Uwes Doppelpartner war wegen eines Bandscheibenvorfalls kurzfristig ausgefallen und so wurde ihm der ebenfalls partnerlose Viktor Vasylevskyi (UKR) zugelost. Unter diesen Voraussetzungen u. a. mit einem Sieg über die top gesetzten Miller/Vendelbo (SUI/DEN) das Halbfinale zu erreichen und eine Medaille zu gewinnen, ist der blanke Wahnsinn. Dazu morgen mehr …
Peter, Glückwunsch zu Platz 17!
Wie immer auch sehr stilsicher – braungebrannt von der schwedischen Sonne und mit Nationalmannschaftstrikot. Wenn ich das rote Trikot von einem Deiner Doppelgenger sehe, dann vermute ich, dass der obligatorische Trikottausch nach dem Match ausgefallen ist… 🙂
A propos Doppel – wie sieht es mit der ausstehenden Teilnahme hier aus?
http://www.hsv-tischtennis.de/
Hey Christoph, Trikottausch mit unseren Gegnern gab’s bereits 1982 nach dem Finale der JUGEND-Landesmeisterschaften, das mussten wir 35 Jahre später nicht wiederholen. Außerdem sind unsere Trikots viel schöner ;o) Wir zwei können gern mal wieder gemeinsam als Doppel oder 2er-Team ein Turnier abräumen, wie dies ja in Berlin üblich war ;o) Gern auch in deiner neuen Heimat. Nur passt es am 19./20. August bei mir wegen anderer Termine leider nicht. Beim nächsten Turnier klappt’s hoffentlich! Let’s keep in touch …
Mensch Peter, du bist bestimmt wie ich an diesem WE bei Dieter Thomas Kuhn in der Waldbühne :-)!!!!!!
Wenn ich geahnt hätte , dass Peter ein Bild online stellt, hätte ich mein schönstes Trikot angezogen 🙂
@Peter: Danke für die tollen Bericht, ist eine schöne Erinnerung, genau wie das Buch. Spitze.
Ich dachte, das ist deine schönstes Trikot, Guido 😉 Im Zeitalter von Smartphones und Blogs muss man immer und überall auf Fotos und Berichterstattung gefasst sein. Also pass auf, was du im Mai bei den Deutschen Meisterschaften in Dillingen trägst. Da sind wir ja sogar in einem Hotel und mein iPhone sieht alles 🙂