Nach der Verlängerung um einen Monat endete gestern der Early-Bird-Discount mit dem Startgeld von 185,00 € für die EVC 2023 in Sandefjord. Just in time habe auch ich die 1.111. Meldung für die Tischtennis-EM der Ü40er abgegeben und bin gespannt, ob dies in knapp sieben Monaten auch meine Startnummer sein wird. Wie schon bei der WM in Las Vegas 2018 (Foto im Antelope Canyon) sind Karin, Thomas und ich wieder am Start.
Bei einem Limit von 4.000 Akteuren ist bis zum Meldeschluss noch Luft nach oben. Angesichts der aktuell schwierigen und für die Zukunft kaum kalkulierbaren Wirtschaftslage, dem Krieg in der Ukraine, hoher Inflation und Energiekosten sowie Corona im Rücken halten die Europäer ihr Geld zusammen. Diesen Krisen und Problemen fällt da schnell der nächste Urlaub oder die nächste Reise zum Opfer. Besonders, wenn das hochpreisige Norwegen Gastgeber der Europameisterschaft ist. Auch ich habe lange überlegt, mich dann aber wegen unserer jahrzehntelangen Tradition für eine Teilnahme entschieden.
Convention Center statt Ferienhaus?
Seit 2016 in Alicante sind wir mit unserem Team in verschiedenen Konstellationen bei WMs und EMs am Start. Übernachtet wurde bisher in Ferienhäusern, wie zuletzt in Fano/Rimini. Eben diese sind in Norwegen aber für bis zu 10 Personen mit ausreichend Doppelzimmern, Bädern etc. kaum zu bekommen oder so weit von der Sportstätte entfernt, dass bei Anreise per Flieger zusätzliche Leihwagen und hohe Parkgebühren anfallen. Somit kristallisierte sich schnell heraus, dass wir 2023 wahrscheinlich dem Motto One Village – One Venue folgen.
Das Oslofjord Convention Center bietet neben einer Wettkampfhalle mit 150 TT-Tischen sowie einer Trainingshalle auch Übernachtungsmöglichkeiten in 2er bis 6er Apartments mit Vollpension. Es gibt sogar einen Strand. Ob Preise von z. B. 140,00 € pro Person/Nacht im Doppelzimmer „reasonable“ sind? Aus meiner Sicht nicht. Vielleicht aus skandinavischer …
Darüber hinaus sind die Infos auf der Website zu Apartments, deren Ausstattung und Lage oder Zahlungs- und Stornofristen leider schwach bzw. nicht vorhanden. Auf Hotel-Websites, booking.com oder airbnb.com fühle ich mich deutlich besser informiert. Vielleicht zieht der Veranstalter in den nächsten Wochen bis zu unserer finalen Entscheidung bzw. Buchung ja noch nach. Es wäre nicht nur aus unserer Sicht wünschenswert. Wertvolle News mit höherer Frequenz liefert dagegen die Facebook-Seite der EVC 2023.
Im Gegensatz zum Ferienhaus bietet „alles an einem Ort“ auch Vorteile. Keine Fahrten zwischen Unterkunft und Sportanlage, keine Einkäufe für bis zu 10 Personen mit unterschiedlicher Ernährung. Wobei gerade dies uns inkl. gemeinsamem Kochen etc. während vergangener Europa- und Weltmeisterschaften viel Spaß machte.
Harter Kern startet auch in Sandefjord
Wir – das sind Karin, Thomas und ich – sehen „Europe’s best and largest convention village“ inzwischen als Gelegenheit, beim „compete, stay, eat and have fun in our own Table Tennis Town“ die EM mal anders zu erleben. Das Sportlerdorf am Tønsbergfjord bietet die Möglichkeit, den Fokus mehr auf Tischtennis zu verlagern. Aus diesen wie auch Kosten- oder Verletzungsgründen haben sich alle anderen Freunde unseres Teams mit weniger Bezug zum kleinen weißen Plastikball gegen die Teilnahme entschieden.
Verständlich, wenn auch sehr schade. In den letzten Jahren und besonders vor fünf Monaten bei der EM in Italien hatten wir eine tolle gemeinsame Zeit, innerhalb wie außerhalb der Sporthalle. Wir alle freuen uns schon jetzt auf die WM 2024 und ein gemeinsames Ferienhaus. Der Austragungsort entscheidet sich in kürze. Beworben haben sich Australien, Italien, Namibia, Puerto Rico, Katar, Slowenien und die USA.
Nach Rimini setzen wir auch in Sandefjord auf unsere bewährten Doppel Huck/Schmidt bei den Damen und Huck/Wode bei den Herren. Aus aktuellem Anlass: Im Gegensatz zu unserer Fußball-Nationalmannschaft erreichten Thomas und ich 2018 und 2022 bei der WM/EM das Achtelfinale und hoffen auch 2023 auf eine Medaille.