Hier in Vegas passiert in kürzester Zeit so viel, dass man mit dem Bloggen gar nicht nach kommt. Am Mittwoch Abend ging’s zunächst per Uber in den Brooklyn Ballroom. Mit toller Livemusik eine im Gegensatz zur Eröffnungsveranstaltung vom Sonntag wirklich gelungene Players-Party.
Anschließend stand für Friedes Doppelpartner Manfred und mich Texas Hold’em Poker auf dem Programm. Im teuersten Cash Game des Abends an unserem Tisch im Bellagio nahmen wir uns beim „Heads up“ zwar gegenseitig die Chips ab, hatten am Ende der langen Nacht aber beide ein fettes Plus und konnten unsere „Glücksbringer“ auf Drinks einladen.
Singles MS45, MS50 und WS55
Zum Glück ging’s in den Einzelwettbewerben am Donnerstag erst um 13:00 Uhr weiter. Thomas und mich hatte es als Gruppendritte in die Consolation verschlagen, wo in einem 256er Teilnehmerfeld die „Weltmeister der Herzen“ ermittelt werden. In Runde 3 war ich bereits „klinisch tot“. Nach 0:2 Rückstand und Abwehr von drei Matchbällen lag ich im Entscheidungssatz gegen Therriault (USA) bereits 3:9 zurück, konnte durch acht Punkte in Folge gegen den Abwehrspezialisten aber mit 11:9 meinen Kopf aus der Schlinge ziehen.
Thomas erreichte dagegen problemlos die Runde der letzten 32. Zeitgleich standen wir später sogar im Achtelfinale, wo Thomas gegen den Schweden Lars Tönissoo chancenlos blieb und einen Satz zu null abgeben musste. Meine Siege im Achtel- und Viertelfinale gegen den Franzosen Dumont (3:0) und den Argentinier Selvaggi (3:1) brachten mich im Halbfinale gegen Tönissoo, an dem Thomas mit 0:3 scheiterte.
Nach 0:2 Satzrückstand kam ich immer besser ins Spiel, konnte beim 2:2 meine Führung im fünften Satz aber nicht über die Ziellinie retten. Der Schwede sicherte sich im Finale dann sogar „Consolation-Gold“. Auch wenn der Platz ganz oben auf dem Treppchen für mich greifbar nah war, kann ich mit Bronze mehr als zufrieden sein.
Jeweils in Runde 2 des Hauptfelds mussten sich Karin gegen Wang (CHN), Friedemann gegen Uy (PHI) und Bruno gegen Podpinka (GER) mit 0:3 bzw. 1:3 geschlagen geben. Am erfolgreichsten schlug sich hier Achim, der die Runde der letzten 32 erreichte und dort gegen den starken Chinesen Huang leider chancenlos war.
Ein erneut langer Tischtennis-Tag im Convention Center hinterließ seine Spuren. Mit sechs Runden bis zum Halbfinale hatte ich das größte Pensum unseres Teams absolviert. Zurück im Haus lieferte unser Pool die ersehnte Abkühlung, während der von einer gnadenlosen Vegas-Sonne aufgeheizte Steinboden unsere verspannten Rücken wärmte. Ein kühles Bier dazu und gute Nacht …
Doubles MD45, MD50 und WD55
Bereits im letzten Beitrag deutete sich an, welches unsere Paradedisziplin ist. Am Doppel-Freitag trafen Friede und Manfred in Runde 2 der MD45 auf die top gesetzten Abramenko und Trumpauskas (ISR/ENG) und verabschiedeten sich mit 1:3 aus dem Turnier. Auch Karin ging mit einer Partnerin außerhalb unseres Teams an den Start. Zusammen mit Ilona Hartleb reichte es in Runde 2 der WD55 nur zu einem knappen 2:3 gegen Cheon/Goh (KOR).
Deutlich besser lief es bei den verbliebenen vier Team-Mitgliedern. Thomas und ich hatten in Runde 2 gegen Johannsson/Källberg (SWE) und besonders in Runde 3 gegen Huang/Yu (CHN) hart zu kämpfen. Da Achim bereits im Einzel gegen Huang chancenlos war, hatten wir nicht mit einem 3:1-Sieg gegen die chinesische Paarung gerechnet. Der damit verbundene Einzug in Runde 4 wurde sogar noch getoppt.
Nächste Runde: Lindh und Persson
Im Achtelfinale warteten keine geringeren als Erik Lindh und Jörgen Persson (Titelfoto) auf uns. Ein Traumlos! Die mehrfachen Welt- und Europameister waren schon vor 30 Jahren unsere großen Vorbilder. Dass wir einmal selbst gegen sie antreten dürfen, hatten wir nie zu träumen gewagt. Und dann noch im Achtelfinale einer WM! Der Wahnsinn …
Entsprechend groß war das Zuschauerinteresse. Am Nachbartisch spielten darüber hinaus Jörg Rosskopf und Weixing Chen. In so prominenter Umgebung gaben wir dann zwar unser bestes und hielten die ersten beiden Sätze gegen die Schweden erstaunlich gut mit. Am Ende hieß es aber erwartungsgemäß: Lindh/Persson – Huck/Wode 3:0. Mal schauen, ob es morgen bei der Fußball-WM im Gruppenspiel gegen Schweden besser läuft. Für uns blieb mit Platz 9 im Doppel das bisher beste Ergebnis einer EM/WM.
Das war aber längst nicht alles. Für die Krönung des langen Doppel-Tages sorgten Achim und Bruno, die als Ungesetzte in Runde 3 die an 2 gesetzten Bentsen/Madsen (DEN) mit 3:1 besiegten. Anschließend spielten sich die zwei in einen Rausch und erreichten sogar das Halbfinale. Die Sensation war perfekt und eine Medaille sicher! Wie es am Samstag weiter ging? Mein nächster Bericht folgt … ;o)
Wahnsinn !!! Glückwunsch alle tolles turnier gespielt und bestimmt ein paar unvergessliche momente mit nach hause genommen…