World Masters 2024: Mixed

WMC 2024: Peter und Andrea im Mixed

Aller guten Dinge sind drei. Daher nehme ich nach Berichten der letzten beiden Tage zum Einzel und Doppel heute das Mixed unter die Lupe. Erstmals bei einer WM bzw. den World Masters Championships wurde in Rom diese „zweite Doppelkonkurrenz“ ausgespielt. Wir gingen mit drei Paarungen an den Start: Karin/Thomas, Andrea/ich und Petra/Michael versuchten ihr Glück.

Im Gegensatz zu manchen zusammengelosten Doppeln (vgl. mein Bericht von gestern) sind unsere drei Mixed-Teams eingespielt. Sowohl Petra und Michael wie auch Karin und Thomas sind Hohberger Vereinsdoppel. Karin und Thomas darüber hinaus seit 27 Jahren verheiratet, wie ich als Trauzeuge weiß. Aber auch Andrea und ich haben eine gemeinsame Geschichte zu bieten.

Vor ca. 10 Jahren entdeckte ich Andrea auf einer Berliner Meisterschaft und fragte sie, ob wir uns nicht aus unserer gemeinsamen Jugendzeit im Bezirk Braunschweig des TTVN kennen. Andrea kam aus Peine, ich aus Salzgitter. Obwohl sie damals noch Fricke hieß, lag ich richtig und wir spielten seitdem einige Berliner und Norddeutsche Meisterschaften zusammen Mixed. Somit kennen wir uns länger als die zwei Hohberg-Teams.

Gruppenspiele am Dienstag

Wie bereits berichtet, starteten unsere Mixed alle am Dienstag um 9:00 Uhr. Die Qualifikation für Main Draw und Consolation lief wie schon im Einzel und Doppel in 4er Gruppen jeder gegen jeden. Am Dienstag neben Doppel auch Mixed zu spielen, bedeutete 6 Spiele und ging an die Substanz. In den 8 Stunden Pause dazwischen hätte ich mich gern mal hingelegt. Diese Möglichkeit bot die Fiera Roma leider nicht.

Andrea und ich hatten eine schwierige, aber machbare Gruppe. Auf die erwartete 0:3-Auftaktniederlage gegen Fomin/Svydnytska (POL/UKR) folgte ein 3:0 gegen die mongolische Paarung Tsendjav/Dorj. Die Entscheidung über Platz 2 fiel somit im letzten Gruppenspiel gegen Berger/Schneiderné (HUN), das die Ungarn mit 3:1 für sich entschieden. Das Spiel kippte in Satz 3 als wir einige Satzbälle nicht verwandeln konnten.

Vom Ergebnis kaum besser lief es für Petra. Mit Michael erspielte sie sich ebenfalls ein 1:2, das in der Gruppenkonstellation aufgrund des besseren Satzverhältnisses aber knapp für Platz 2 und den Sprung Richtung Main Draw reichte. Unangefochten mit drei Siegen holten hier Ciociu/Gaftea (LUX/ROU) den Gruppensieg.

Das spielstärkste Mixed bildeten Karin und Thomas. Diesem Ruf wurden sie mit ihrem Gruppensieg bei nur einem Satzverlust gegen Ozkasim/Humphreys (ENG) gerecht.

Karin und Thomas als souveräne Gruppensieger
Karin und Thomas als souveräne Gruppensieger

K.-o.-Runde am Freitag

Wie schon der Dienstag zog sich der Freitag durch die im wahrsten Sinne des Wortes Doppelbelastung wie Kaugummi über den ganzen Tag. Nach den Doppeln um die Mittagszeit ging es am Nachmittag mit Mixed weiter. Der Dienstag war zwar deutlich schlimmer, nach bereits drei kräftezehrenden Doppeln der Hauptrunde ließ aber – zumindest für mich – die Konzentration und Motivation nach.

16:30 Uhr: Im Hauptfeld erwischte es Petra und Michael zuerst. Das Spiel ging fast kampflos an Zhou/Zhao aus China, weil Michael seinen Schläger nicht finden konnte. Mit einem fremdem Schläger ging es dann verspätet an den Tisch. Laut Petra hätte aber auch der eigene nichts am deutlichen 0:3 geändert.

17:00 Uhr: Andrea und mir gelang zwar nach einem Freilos ein 3:1-Sieg in Consolation-Runde 2 gegen Haslwanter/Oh (AUT/KOR), das darauf folgende Spiel ließ aber auf sich warten. Bei mir ging’s inzwischen auch gesundheitlich bergab, inzwischen weiß ich warum. Vermutlich steckte ich Andrea nicht nur mit meiner durch die lange Wartezeit bedingten Müdigkeit an.

17:30 Uhr: Karin und Thomas trafen im Hauptfeld nach einem Freilos in Runde 2 auf die top gesetzten Haumann/Toelhøj (DEN). Ein sehr undankbares Los. Pia Toelhøj kannten wir von unzähligen internationalen Turnieren in Esbjerg, wo sie schon im letzten Jahrtausend auf den vorderen Plätzen zu finden war. Thomas und Karin spielten im ersten Satz das Mixed ihres Lebens und hatten beim 10:6 vier Satzbälle. Wenn man diese Chance nicht nutzt, sind die folgenden Sätze meist Formsache.

Und so kam es leider auch. Am Ende gratulierten Karin und Thomas nicht nur den Siegern dieses Spiels sondern auch den künftigen Weltmeistern. Ein dänisches Déjà-vu zu meiner Niederlage gegen den späteren Weltmeister Lars Hauth im Einzel. Bemerkenswert, dass Haumann/Toelhøj bis zum Titelgewinn im 128er Hauptfeld nur einen Satz verloren. Ein zweiter wäre um Haaresbreite an Karin und Thomas gegangen.

Mixed-Weltmeister Haumann/Toelhøj (DEN) - Huck/huck (GER)
Mixed-Weltmeister Haumann/Toelhøj (DEN) – Huck/Huck (GER)

18:30 Uhr: Damit war die Luft raus und alle wollten zurück in unsere Villa. So empfanden Andrea und ich als letztes unserer drei noch im Feld verbliebenes Mixed unsere 1:3-Niederlage gegen die dänische Paarung Nielsen/Kjaerulf fast schon als Erlösung und freuten uns auf die Heimfahrt. Unter anderen Umständen wäre hier ein Sieg mehr als möglich gewesen.

Mixed-Fazit

In Gesprächen beim Abendessen wurde klar, dass wir die Einführung der dritten Disziplin durchaus unterschiedlich sehen. Karin und Thomas waren als (Ehe)paar trotz ihres frühen Ausscheidens vom Mixed begeistert. Andrea und Petra sahen das ähnlich. Obwohl ich besonders mit Andrea gern Mixed spiele, störten mich die langen Tage in der Halle, während meine Freundin Gesa die Zeit in Rom oder am Strand verbrachte. Für mich ist so eine WM auch Urlaub mit der Gruppe und Zeit mit dem Partner, was aus meiner Sicht durch das zusätzliche Mixed dieses Mal zu kurz kam.

Da hatte mir die Woche in Fano/Rimini bei der EM vor 2 Jahren mit mehr gemeinsamer Zeit auf unserer Terrasse, im Pool, beim Grillen/Kochen/Essen, einer abendlichen Weinprobe oder auch mit Thomas an der Gitarre besser gefallen. BTW: Thomas – von Corona verschont geblieben – spielt heute mit seiner Band beim Ortenberger Schlossfest.

Bei der heutigen Tennis Doppel-Vereinsmeisterschaft konnte ich meinen Titel aus dem Vorjahr leider nicht verteidigen. Mein zweiter Corona-Strich hat sich inzwischen zwar verflüchtigt, fit bin ich aber noch lange nicht. Ich mache mich jetzt aber mal als Zuschauer auf den Weg und verlasse seit Tagen erstmals wieder das Haus. Andere von uns sind weiterhin positiv oder liegen sogar flach. Sehr zäh, dieses Romacorona.

Morgen folgt ein letzter Beitrag zur WM in Rom. Vor zwei Jahren eingeführt, letztes Jahr fortgesetzt heißt das Thema dann wieder Randnotizen.

3 Kommentare zu „World Masters 2024: Mixed“

  1. Hallo! Lese Deinen Blog sehr gerne, super! So kann man auch ein bisschen dabei sein. 🙂 Bin durch die Petra auf den Blog gekommen, weil ich öfter auch mal auf der Hohberger Seite stöbere. Schade, dass Ihr fast alle durch irgendwelche Krankheiten gehandicapt wart. Allen gute Besserung! Gruß an Karin und Thomas.
    Bettina

    1. Hi Bettina,
      schön von Dir zu hören.
      Auch ich habe Corona von Rom heimgebracht🙈. Dennoch hat das Turnier super viel Spaß gemacht.
      Wann bist Du denn mal am Start bei den Senioren WMs bzw. EMs?
      Liebe Grüße Karin

    2. Hey Bettina,
      schön zu hören, dass Du Dich ab und zu auf der Hohberger Heimatseite rumtreibst. Rom war Klasse (ich hatte Glück und bin gesund geblieben…)
      Vielleich sehen wir uns im nächsten Jahr…
      Gruß
      Thomas

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